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Einen Hund gehen lassen

Einen Hund gehen zu lassen ist immer schwierig. Wenn der Hund alt ist und man weiß, dass die Zeit endlich ist oder wenn der Hund krank ist und man weiß, dass die Zeit endlich ist kann man sich zwar auf den Tag der Tage vorbereiten, aber es trifft jeden Hundehalter wie ein Hammerschlag.

Auch mich traf es vor kurzer Zeit. Kiara, meine Königin, meine Zuverlässigkeit in Hundeperson, mein mich immer verstehender Hund ist gegangen. Sie war krank, das wusste ich, aber man hofft ja immer auf noch mehr Zeit. Nun, so viel Zeit war uns leider nicht mehr vergönnt und ich habe begonnen darüber nachzudenken, ob es gut war, dass ich von der Krankheit von Kiara wusste.

Jetzt, wenn ich rückblickend darüber nachdenke, ja, auf jeden Fall war es für mich gut. Ich habe mich damit auseinandersetzen können, ich habe die Möglichkeit gehabt, die letzte Zeit noch so schön wie möglich zu gestalten. So bin ich z.B. mehrheitlich da spazieren gegangen, wo Kiara am liebsten war. Und ich hatte einen Vorteil. An dem Tag, an dem Kiara mir mitteilte, dass es Zeit wäre zu gehen, habe ich sie sofort verstanden. Wir mussten nicht mehr irgendwelche Diagnostik machen, wir mussten nicht mehr diskutieren. Sie sprach mit uns und wir verstanden sie.

Das ist ein Schritt, den jeder Hundemensch, der seinen Hund liebt, mit seinem Hund gehen muss, wenn es soweit ist. Das sind wir ihnen schuldig.

Zurück bleibt eine trauernde Menschenfamilie und eine Tori, die immer wieder in einzelnen Situationen irritiert ist, weil jemand fehlt, obwohl sie beim Tierarzt dabei war und sich verabschieden konnte.

Was bleibt ist Erinnerung. Schöne Erinnerung, lustige Erinnerung, schwierige Erinnerung. Aber sie bleiben immer ein Stück weit bei uns.



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